Legasthenie / LRS Förderung

Kinder oder Jugendliche mit einer Lese-Rechtschreibschwäche oder Legasthenie brauchen einen anderen Zugang zur Schriftsprache als mit den schulüblichen Methoden. Das normale Üben führt bei ihnen nicht zum Erfolg, weil sie trotz häufigen Lesens oder Schreibens der Wörter nicht in der Lage sind, einen Wortbild/-strukturspeicher aufzubauen.

Ein Programm für einen systematischen Schriftsprachaufbau für Legastheniker

LARS – Das Laut-Analytische Rechtschreib-System.

LARS ist mit mehr als dreißig Jahren Erfahrung in der Behandlung von LRS ein Erfolgsrezept

LARS ist eine Trainingsmethode, die im Institut gutschrift-Dortmund zum Einsatz kommt und mit der die Schriftkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen systematisch und gezielt aufgebaut wird. LARS steht für Laut-Analytisches Rechtschreib-System. Es wurde nach einer intensiven Testphase seit Anfang 1982 praktisch eingesetzt und seitdem ständig weiterentwickelt. In mehreren Veröffentlichungen hat LARS seine wissenschaftliche Begutachtung gefunden.

Der Erfolg der LARS-Methode wurde in einer Langzeit-untersuchung wissenschaftlich überprüft und bestätigt.

LARS ist eine der in der therapeutischen Behandlung von Lese-/Rechtschreibschwäche oder Legasthenie erprobtesten Methoden des systematischen Schriftsprachaufbaus bei leichten bis schwersten Fällen von Lernschwierigkeiten oder Lernstörungen, die beim Erwerb schriftsprachlicher Fertigkeiten auftreten können. LARS wird inzwischen in einer Vielzahl von Spezialeinrichtungen in Deutschland praktiziert.

LARS – wenn man sich die Wortbilder nicht merken kann

Anstelle der üblichen wortbildorientierten Vermittlungsstrategien wird mit LARS die Befähigung zur korrekten Verschriftung durch die Methode der systematischen Lautanalyse gefördert, um die mangelnde Merkfähigkeit für Wortbilder auszugleichen. Denn in den meisten Fällen muss ein Wortbildspeicher, genauer gesagt ein Wortstrukturspeicher, erst entwickelt werden.

Legasthenie Förderung - LRS - gutschrift-Institut Dortmund

Da der Wortbildspeicher sein Fundament in der gesprochenen Sprache hat, befähigen wir mit der LARS-Methode in einem ersten Schritt dazu, ein gesprochenes Wort auf seine schriftrelevanten bedeutungsunterscheidenden Lautmerkmale überprüfen zu können. Für die Beherrschung unserer Alphabetschrift ist es wichtig, zu lernen, dass die gesprochenen Wörter zwar eine Folge von Einzellauten darstellen, die aber nicht durch eine 1:1-Umsetzung schriftlich wiedergegeben werden können. Die Buchstabenkette eines schriftlichen Wortes kann man nicht ohne eine Lautanalyse – d.h. ohne eine Überprüfung und Korrektur des konkret gesprochenen Wortes – bilden.

Das Training der Lautanalyse umfasst auch die Analyse des Akzentvokals, seiner Stellung im Wort und seiner Lautdauer. Diese Analyseleistungen sind u.a. für die Setzung von Dehnungs- und Schärfungszeichen – neben zahlreichen weiteren regelstrukturierenden Operationen – grundlegend.
Unser Schriftsystem ist keine Lautschrift. Der Rat: „Hör` doch genau hin“ oder die Bemerkung zur Falschschreibung „Kreutzung“: „Das Wort schreibt man doch nur mit „z“, das hört man doch“ sind gerade für Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche nicht hilfreich und unterliegen der Suggestion des Schriftbildes von Schriftkundigen.

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LARS – systematisch

Indem wir kontinuierlich die Schreibversuche unserer Schülerinnen und Schüler analysieren und präzise herausfinden, woran sie hierbei scheitern, ist es uns möglich, den Schriftsprachaufbau nach der LARS-Methode konkret an den erreichten Entwicklungsstand anzupassen.
Wir gliedern hierfür den Lernprozess in jedem Einzelfall in solche Teilschritte auf, die erfolgreich bewältigt werden können. Erst dieses Prinzip der Adaption, das in der LARS-Methodik umgesetzt ist, ermöglicht, dass Lernprozesse in jeder Sitzung bei uns stattfinden.

  • Die erfolgreiche Aneignung der angegebenen Ziele mit LARS bildet die Grundlage für stabile positive Lernerfahrungen.
  • Die Förderung erfolgt als einzel- oder partner-therapeutische Maßnahme, also nicht in Gruppen – auch nicht sog. Kleingruppen -, um bei dem jeweiligen individuellen Fehlerprofil zielgenau ansetzen zu können.
  • Durch die erlebten Erfolge bei den Lernanstrengungen gelingt es, einen Motivationsaufbau in Gang zu setzen.
  • Die Förderung wird von Beginn bis Ende durch in der LARS-Methode ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten durchgeführt.

Auch die zweite Komponente der LARS-Förderung, eine enge, das Kind emotional stützende Beziehung herzustellen, ist nicht in einer Gruppenförderung möglich.
Wir entwickeln mit LARS eine bewusste Einstellung zum Lernen und eine Motivation, eine gute Schriftkompetenz erwerben zu wollen.

Förderung lernrelevanter Faktoren nach der LARS-Methode

Neben der systematischen Förderung der Schriftkompetenz sind in der LARS-Therapie weitere kognitive und nicht-kognitive Faktoren gleichrangig einbezogen:

Aufbau von Fehlersensibilität und Lernstrategien

Das Erlernen der Rechtschreibung ist ein Problemlöseprozess. In ihren Rechtschreibfehlern offenbaren Kinder ihre individuellen Konstruktionen der geschriebenen Sprache. In der LARS-Förderung werden Kinder angeleitet, sich untersuchend und experimentierend zu Rechtschreibfehlern zu stellen („Fehlersensibilität“), um darüber Einsichten in die Strukturmerkmale des Systems Schriftsprache und daraus abgeleitet in bereichsspezifische Lernstrategien zu gewinnen.

Aufbau von Leistungsmotivation

LRS Förderung - gutschrift-Dortmund Institut

Die Erfahrungswelt lese-rechtschreibschwacher Kinder und damit ihre Leistungsmotivation und ihr Selbsterleben sind durch erfolglose Hilfen in Gestalt schulischer Fördermaßnahmen und jahrelangen Übens zu Hause in der Regel negativ geprägt. Misserfolge wie auch ihre sozialen Folgen (Ausgelacht- werden, Bloßstellungen, Vorwürfe) führen zu kindlichen Vermeidungsreaktionen. Dass für diese Kinder das Lesen- und Schreibenlernen eine Belastungssituation darstellt, die zu einem Abfall der Leistungsmotivation führt, ist plausibel. Eltern berichten oft von konfliktbelastetem häuslichen Üben bis hin zu Verweigerungshaltungen ihrer Kinder bei der Erledigung der Deutschaufgaben.
Der Aufbau von Leistungsmotivation ist deshalb ein wichtiger Faktor in der LARS-Therapie. Leistungsmotivation und Lernfreude sind für den erfolgreichen Erwerb des Lesens und Schreibens unverzichtbar.

Hinweis

Lesen Sie mehr zum Thema Diagnose von Fehlern bei DoRA oder Englisch LARS-E.